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Frank Wolff schrieb am 4. März 2014 um 12:57
Wer pilgert mit nach Santiago im Juni 2014?Ich, ein spititueller Mensch, möchte gern im Juni 2014 gen Santiago de Compostella pilgern, bin weit gereist und oftmals per pedes, deshalb sollte mein/e WanderpartnerIN nicht fusslahm sein und einen offenen Geist haben! Angebote und Fragen bitte ich an mich per eMail zu senden! Ich freue mich Postfach 1208 06496 Thale
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Michel Quack schrieb am 2. Februar 2014 um 18:12
Jakobsweg in Polen und den Baltischen LändernBei der Beschreibung des Wegabschnitts 'Via Baltica' wird zwar erwähnt, dass er sich 'von den baltischen Ländern' über Rügen/Usedom ... bis Osnabrück erstrecke, aber über seine Wegführung jenseits von Rügen habe ich im Netz nichts gefunden. Wer möchte mir helfen?
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Renate und Jürgen schrieb am 5. November 2013 um 21:30
Pilgern ab 60 (5)Am frühen Vormittag des 30. September 2013 verließen wir das kleine Hotel in Saint-Amand-Montrond in Frankreich für die nächste Etappe auf dem Jakobsweg. Schnell hatte uns der Weg wieder eingefangen. Die Rucksäcke drückten noch auf den Schultern. Die Muskeln freuten sich, zumindest auf den ersten Kilometern. Das Wetter meinte es gut mit uns, 21°C und trocken. Wir waren hier in der Region Centre. Eine wellige Landschaft mit viel Grün und viel Landwirtschaft. Die Rinder sind nicht mehr weiß, sie sind braun, in kleinen Herden und sehen aus wie glückliche Rinder. Am Nachmittag kamen wir im Refuge pélerin prive „Voie de Vézelay“ von Paul an. Eine rustikale Unterkunft. Geistig fit und körperlich für seine 81 Jahre gut in Schuss, war er in seiner Art einfach liebenswert. Wir hoffen, dass sein Sohn, der nebenan wohnt, später weiterhin für die Pilger da sein wird. Der nächste Tag ging nach Châteaumeillant. Obwohl nur 22°C warm, empfanden wir das Wetter als belastend. Vielleicht, weil wir erst den zweiten Tag unterwegs waren. Nach 24km kamen wir endlich im B&B von Anne-Marie Chabert an. Paul aus der letzten Unterkunft hatte es vermittelt. Marie, wie sie sich vorstellte, empfing uns mit großem Redeschwall. Erst in französisch, als sie dann merkte, dass wir kein Wort verstanden, in englisch. Ein herrliches Unikum. Im dritten Gang des Abendessens gab es verschiedene Käsesorten. Den Ziegenkäse beschrieb sie uns, indem sie wie eine Ziege meckerte - das war Anne-Marie. Tagesziel heute war Le Châtre. Das Wetter meinte es wieder gut mit uns, 21°C und trocken, es war angenehm. Der Weg hatte kaum Steigungen oder Gefälle. Trotzdem machte Renates rechter Fuß und mein rechtes Knie Probleme. Dass kann ja noch heiter werden. Es ging dann aber doch bis Le Châtre. Paul und in einem zweiten Telefonat auch Anne-Marie hatten uns im Presbytère der Kirche von Le Châtre die Übernachtung vermittelt. Das Haus atmete die Geschichte von mehreren Jahrhunderten aus. Richtig gerade war da keine Wand. Eine der Angestellten kam aus Deutschland und sprach also gut deutsch. Dies ist hier tief in Frankreich schon wie ein Sechser im Lotto in der Verständigung. Nachdem sie sich viel Zeit für unsere Pilgerpässe mit den vielen Stempeln seit Magdeburg genommen hatte, war natürlich Sachsen-Anhalt, Magdeburg selbst, die Geschichte von Otto dem Großen und der Magdeburger Dom das Thema. Es ging dann weiter nach Cluis. Eigentlich war es ein angenehmer Tag zum Laufen. Um die 19°C. Vormittags trocken, am Nachmittag leichter Nieselregen. Aber eben 24km. Unsere Leistungsgrenze liegt eher bei 20km. In Cluis gab es an der Kirche ein kleines Kaffee, daneben ein Lebensmittelladen mit marokkanischer Ordnung. Was der auf seiner kleinen Fläche bereit hielt, war fast alles, was Frankreich zu bieten hat. Es war ein Marokkaner, der den Laden führte. Sehr nett fragte er uns gleich nach dem Woher und Wohin. Dann griff er zum Telefon und nach einer halben Tasse Kaffee war die Frau von der Kirche mit dem Schlüssel für unsere Übernachtung zur Stelle. Wir hatten ein ganzes Haus für uns allein. Oben ein Zimmer mit zwei Doppelstockbetten, unten Küche mit Essplatz und Duschecke. „Tragt euch noch ein und wenn ihr morgen geht, legt bitte den Schlüssel außen (an einen bestimmten Platz) hin.“ Und weg war sie wieder. Die Liste, wo wir uns eintragen sollten zeigte schön, dass in unserer Altersklasse recht viele Pilger unterwegs sind. Weiter auf dem Weg nach Crozant kommt hinter La Chapelle-Baloue auf der rechten Seite ein gedrungenes altes Steinkreuz. Pilger haben hier wieder viele kleine Steine abgelegt. La Souterraine war nun unser nächstes Tagesziel. Heute früh hatten wir die Region Limousin erreicht. Der Tag war mit 24km wieder eine lange Tour. Und das Ende sollte auch keinen Spaß machen. Zumindest nicht für Jürgen. Aber zuerst hatten wir von der Landschaft her wieder einen schönen Weg vor uns. Unterwegs trafen wir Michelle. Eine Französin, die jetzt nach dem Ende ihres Berufslebens den Jakobsweg pilgert. Sie wollte bis Ende November noch bis Saint-Jean-Pied-de-Port kommen. Leicht geschafft kamen wir in La Souterraine an. In die Altstadt geht man von Osten durch einen alten Stadttorturm, gleich dahinter die Kirche Notre-Dame. Die hat nun eine Besonderheit. Noch heute gibt es unter ihr, schon damals unterirdisch, eine kleine Kapelle, die gerne von Pilgern besucht wurde und der Stadt ihren Namen gegeben hat, „ Die Unterirdische“. Diese Nacht waren wir im Chambre d`hotes bei M und Mme Rowney untergebracht. Geschlafen wurde oben, das Abendessen gab es unten in der Küche. Die Stufen der Treppen war leicht nach vorn abfallend und auf Hochglanz gebohnert. Schon auf der ersten oberen Stufe rutschte Jürgen mit seinen leichten Filzpantoffeln aus und ab ging es 18 Stufen nach unten. Benommen schaffte er es noch bis zur Küche, dann ging nichts mehr. Als er wieder zu sich kam, lag er auf dem Fußboden und spürte, dass jemand seine Puls fühlte. Es war Michelle, die ebenfalls hier übernachtete und früher Krankenschwester war. Die große Frage am anderen Morgen war, ob Jürgen weiterlaufen konnte. Es war nichts gebrochen, und was da weh tat, musste ignoriert werden. Zum Einkauf für heute waren wir gestern nicht gekommen, aber es gab ja zwei etwas größere Orte unterwegs. Am Abend waren wir wieder in einem Chambre d`hotes untergebracht, bei Mme Godsen. Beim Stadtbummel haben wir Michelle wieder gesehen. Begrüßung mit Küsschen auf die Wangen, leider hat sie wo anders übernachtet. Bénévent-l`Abbaye und Châtelus-le-Marcheix hießen die nächsten Tagesziele. Das Wetter war gut, die Landschaft schön, da haben nicht einmal die kräftigen Steigungen unterwegs die Tage gestört. Die heutige Übernachtung war im einem accueil pélerin. Praktisch hieß das, wie hatten wieder eine Übernachtung mit Frühstück und Abendessen. Die 10km nach Les Billanges hätten wir gestern anhängen können. So hatten wir eine kurze Tagesetappe und waren bei Françoise, einer Künstlerin untergebracht. Es war wieder ein accueil pélerin. Françoise verarbeitet alles, was sie in ihrer Umgebung finden kann, von der Keramikscherbe bis zum rostigen Draht. Das sie davon leben kann? Als Françoise für uns telefonisch die nächste Übernachtung erfragt kam die Gegenfrage. „Ist da der Pilger bei, der die Treppe runter gefallen ist?“ Also war Michelle schon dort. Der Tag darauf war kühl, so um die 8°C. Der Weg überraschte immer häufiger mit kräftigen Anstiegen. Alles blieb aber im grünen Bereich. In Saint-Léonard-de-Noblat empfingt uns Eveline in ihrem accueil pelerins mit der Frage, ob denn der Rücken und so wieder in Ordnung ist? Na ja, es ging so. Im Ort gibt es die beeindruckende Église Saint-Leonard aus dem 11. Jh. Der heilige Léonard hat hier sein Grab. Ein schöner Altstadtkern lädt dann noch zu einem Abendbummel ein. 7,5 Std. haben wir am nächsten Tag für die 25km bis Limoges gebraucht. Davon genau 4 Stunden im Regen und mit insgesamt 2 Pausen von je 10 Min. Weil es nirgends einen trockenen Fleck gab, waren es 2 Stehpausen. Das war keine Etappe zum Lachen, aber Limoges war dann um 16:30 Uhr erreicht. Schon der Weg über die alte Pont St. Etienne in die Altstadt, mit den im Pflaster eingelassenen Jakobsmuscheln aus Messing, die zur Kathedrale führen, entschädigen für die Anstrengung. Hier in Limoges hatten wir eine Übernachtung der besonderen Art. Eveline von gestern hatte uns ein Zimmer bei den Soeurs Saint-François d`Assise, also bei den Schwestern des Heiligen Franz von Assisi besorgt. Ein kleines Kloster, gleich neben der Cathédrale Saint-Etienne und gegenüber dem alten Bischofspalast. Schwester Gisele empfing uns sehr freundlich, zeigte uns das Zimmer und gab uns den Schlüssel zur Pforte. Es war schon eine besondere Atmosphäre hier und eine Bereicherung für uns. Am nächsten Tag gab es noch eine rührende Begegnung. An der Église Saint-Michael-des-Lions waren wir in voller Ausrüstung. Eine Französin kam auf uns zu und fragte, ob wir nach Compostelle pilgern wollen. Mit Freude in den Augen umarmte sie uns spontan und es gab Küsschen links und recht. Hinter Limoges führt der Jakobsweg an alten, ehemaligen Mühlen vorbei. Links neben uns immer das kleine Flüsschen L´Aixette, die Landschaft weich und wellig. Es kommen immer mal wieder neugierige Esel bis an den Weidezaun. Dies war wieder eine schöne Tagesetappe. Hinter dem Château Lajudie steht ein größeres altes Steinkreuz, welches in seiner Form fast an ein Keltenkreuz erinnert. In Bord erwartete uns das bisher beste Chambre d`hotes. Ein sehr geschmackvoll umgestaltetes älteres Gehöft. Châlus war das nächste Ziel. Immer mal wieder Regen, besonders auch nachts, hatte die Wege sehr nass gemacht. Den ausgeschilderten Jakobsweg haben wir deshalb nicht genommen, weil der dann oft so unter Wasser steht, dass es wirklich keinen Spaß macht. Es ging auf schmalen, asphaltierten Straßen mit kaum Verkehr wesentlich besser voran. Leider fing es ab 14:00Uhr wieder an zu regnen und der hielt bis zum nächsten Vormittag an. Die letzte Tagestour lag heute vor uns. Zum Glück hörte der Regen bald auf. Über schöne Nebenwege ging es Richtung La Coquille. Jedenfalls bis Lavaud. Dahinter gab es lt. Karte und Google Maps keinen asphaltierten Weg, aber einen nur 500m langen Wirtschaftsweg. Die einzige menschliche Seele dort, eine Frau um die 50 dort, kannte diesen Weg aber nicht (der gleich 200m hinter ihrem Haus begann) und schickte uns bei dieser Nässe einen unmöglichen Wiesen- und Waldweg mit 1km Mehrlänge durch die Gegend. Höhepunkt war hier noch der auf der ganzen Breite überflutete Weg, mit schmaler, hochgefahrener Kante und gleich daneben ein unter Spannung stehender Weidezaun. Da war der Pilgerstab zum Abstützen sehr hilfreich. Um 14:30Uhr, wieder im Regen, hatten wir es geschafft. 288km lagen von dieser Etappe hinter uns, 1.830km seit Magdeburg. Leicht geschlaucht, aber zufrieden ging es nach Haus. Viele Grüße von
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Gunter schrieb am 9. Oktober 2013 um 7:06
Jakobsweg von Madrid nach SahagunWir gingen Ende September / Anfang Oktober den Jakobsweg zwischen Madrid und Sahagun. Dies kann ich außerordentlich empfehlen. Wir trafen während der ganzen 12 Tage nur 2 Pilger, so dass es - auch angesichts der oft sehr weiten Landschaft - optimale Möglichkeiten zur Besinnung gab.
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Renate und Jürgen schrieb am 17. Juni 2013 um 20:42
Pilgern ab 60 (4)Pilgern ab 60 (4) Am 12.05.2013 standen wir wieder auf dem Jakobsweg in Auxerre. Die nächsten 20 km am Kanal der Yonne entlang, bis Cravant werden im Buch „wie ein Sonntag im Mai“ bezeichnet. Sie sind es auch. Leicht zu laufen geht es in einer schönen Landschaft voran. Anders dann hinter Cravant. Gleich hinter dem Ort muss man einen fast zugewachsenen Weg steil bergauf. Oben zeigen die Jakobsschilder zum Glück, dass man richtig war. Der Weg ist gleichzeitig der GR654. Kommt man weiter, kann man einen Abstecher zu den Grotten von Arcy machen. Wir sahen heute die zierliche Pilgerin wieder, so Mitte 50, aus den Niederlanden, die wir gestern schon gesehen hatten und liefen eine halbe Stunde gemeinsam. Wegen eines Unfalls kann sie nicht schwer tragen. Ihr Ehemann begleitete sie deshalb mit einem Wohnmobil. Vor Asquins kommt dann für jeden Pilger ein besonderer Moment. Man sieht das erste Mal in der Ferne auf einer Anhöhe die riesige Basilika von Vèzelay. Waren es vor 1000 Jahren die Gebeine von Maria Magdalena, 200 Jahre später dass 100.000 Mann-Heer des zweiten Kreuzzuges, welches hier lagerte, heute wieder neue Reliquien von Marie Magdalena oder einfach nur dieses grandiose Bauwerk, es gibt vieles, was dem Ort diese große Bedeutung gibt. Und dann beginnt hier einer der 4 wichtigsten Jakobswege nach Saint-Jean-Pied-de-Port, die 940 km lange Via Lemovicensis. In der nächsten Stunde waren noch 4 km und 150m Höhe zu überwinden und wir standen vor dem alten Stadttor von Vèzelay. Der Ort hat sich noch viel von seinem alten Charme bewahrt. Man kommt dann schnell zur Basilika. Wir waren so von den Eindrücken eingenommen, dass wir sogar den Stempel für unsere Pilgerpässe vergaßen. Also noch einmal zur Basilika zurück. Die freundliche Madame wollte erst einmal einige Daten für die Statistik von uns haben. Die Frage nach dem Ziel in diesem Jahr war eigentlich nicht zu beantworten. Wir hatten dieses Ziel selber noch nicht festgelegt. Dann hat sie uns mehrfach Saint-Jean-Pied-de-Port, fast schon bittend, in den Mund gelegt. Na ja, so haben wir uns geeinigt, dass sie das Kreuz dort machen soll. Wir hatten in Vézelay etwas Mühe, die nächste Übernachtung in Bazoches-du-Morvan reservieren zu lassen. Die einzige Möglichkeit im Buch, ein Chambre d`hôtes, hatte sich etwas schwer getan. Vor Ort gab es dann noch weitere Übernachtungsmöglichkeiten, was wir aber nicht wussten. Davon ein Restaurant mit Zimmer direkt an der Straße, mit recht preiswertem Essen. Zurück zum Tag. Erst einmal durften wir stundenlag im Regen laufen, bis wir am Tagesziel ankamen. Dort war niemand zu sehen, dafür ein Zettel an der Tür mit Text auf Französisch, u.a. mit unserem Namen. Wir hatten absolut keine Ahnung, was darauf stand. Eine Nebentür am Haus war nicht verschlossen. Also die Rucksäcke hinein gestellt und zum Mairie wegen des Stempels gelaufen. Den Zettel hatten wir mitgenommen, aber Mademoiselle sprach kein Englisch und Deutsch erst recht nicht. Eine herbeigerufene Kollegin half in Englisch weiter. Es war keine Absage. Und es stand drauf, dass wir im Haus die Treppe hinauf zu den Zimmern gehen sollten. An einer Tür wäre ein Zettel mit unserem Namen, dies war unser Zimmer. Wer die französische Sprache ein wenig beherrscht, ist also schon im Vorteil. Weiter ging es in den nächsten Tagen nach, Corbigny, Champallement, Prèmery und Guerigny, wir sind im-mer noch in der Bourgogne. Auf dem Weg nach Guerigny hatte es wieder viel geregnet. Eine einzige Bushal-testelle gab es unterwegs, wo wir trocken rasten konnten. Und genau hier holte uns Dries ein. So Anfang 20, mit vollem Gepäck kam er aus Belgien und hatte über 1000 km hinter sich. Er wollte bis Compostela durch-laufen. Wir liefen eine Weile miteinander, dann war er wieder schneller. Morgen werden wir in Nevers sein. Nevers ist eine Stadt an der Loire und hat neben der Kathedrale und dem Palais Ducal noch andere Sehenswürdigkeiten. Die wohl Wichtigste ist das Kloster St. Gildard. Hier können Pilger auch übernachten. Wir wurden bald nach der Ankunft gefragt, ob wir denn schon bei der Bernadette waren. Waren wir noch nicht, weil wir die Zusammenhänge noch nicht kannten. Bernadette, besser gesagt die Heilige Bernadette war das einfache Bauernmädchen, der in Lourdes 1858 mehrfach die Gottesmutter Maria erschienen war. Seitdem entspring dort eine Quelle, der Heilkräfte zugeschrieben werden und zehntausende Besucher jedes Jahr hinzieht. 1866 ging Bernadette nach Nevers zu den Barmherzigen Schwestern in dieses Kloster St. Gildard. 1879 starb sie mit nur 35 Jahren und wurde hier beigesetzt. Nachdem man Jahre später gesehen hatte, dass ihr Leib nicht verwest war, liegt sie heute in einem gläsernen Sarg in der Kirche des Klosters. Das freie Gesicht und die Hände sind mit einer Wachsschicht konserviert und geben ihr das Aussehen wie zu ihrer Todeszeit. Soweit das Sachliche. Jeder aber, der vor ihr steht, ist wohl berührt, wenn nicht sogar ergriffen, dieser gewesenen Person so nahe zu sein. Am nächsten Tag waren wir in Saint-Parize-le-Chatel in einem Refuge pélerin prive angemeldet, sollten aber nicht vor 17:00 Uhr eintreffen. Das bedeutete, nicht zu früh aufzubrechen. Also sind wir noch einmal in Ruhe zur Saint Bernadette gegangen. Gegen 10:30 Uhr ging´s dann los. Das Wetter war gut, leider nur anfangs. Schon vor der Rennstrecke Magny Cours fing es an zu regnen. Fast hätten wir es noch einigermaßen geschafft, wenn wir nicht den ausgeschilderten Jakobsweg genommen hätten. Anfangs geschottert und noch gut laufbar ging er in einen Rasenweg und dann in einen Feldweg über. Der war dann auch noch in voller Breite immer mal wieder überflutet. Der Regen wurde stärker und kam 45° von der Seite. Triefend kamen wir bei Monsier Chapek an. Er sprach weder Englisch noch Deutsch, nahm uns wortlos den Pilgerstab ab und deutete auf unsere nassen und dreckigen Schuhe. Selbstverständlich hätten wir sie auch selbst gleich hinter der Tür ausgezogen. Ein bisschen auf „alternativ“ gepolt war er durch und durch Jakobsweg-Anhänger. Menschen wie ihm ist es zu verdanken, dass der Jakobsweg seit Vézelay sehr gut ausgeschildert ist. Er zeigte uns unser Zimmer und ging dann wortlos in die Küche um Gemüse vorzubereiten. Jürgen machte ihm in Zeichensprache klar, dass er mit helfen wollte. Wortlos bekam er ein Messer und dann wurde das vegetarische Abendessen zu zweit vorbereitet. Später kam Madame Chapek von der Arbeit und sie sprach Englisch. Es passte zu den Beiden, dass sie sich von ihrem Jakobsweg aus Spanien einen ausgesetzten Hundewelpen mitgenommen hatten. Er heißt deshalb auch „Camino“. Am nächsten Tag verließen wir die Bourgogne und erreichten bei Le Veurdre an der Allier die Region Auvergne. Die Landschaft ist abwechselungsreich und schön, die Sonne schien wieder. In Charenton-du-Cher erwartete uns in einem fast herrschaftlichen Gebäude Madame Mativon in ihrer privaten Pilgerherberge. Sie ist eine herzliche Frau und wir konnten am Abend bei ihr das letzte Mal auf dieser Etappe die französische Küche genießen. Es war unser vorletzter Tag. Am nächsten Tag hatten wir Saint-Amand-Montrond erreicht und weitere 254 km lagen auf unserem Jakobsweg hinter uns. Jetzt ging es zurück und wir machen erst einmal Sommerpause. Viele Grüße von
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Susanne Herweg schrieb am 16. Juni 2013 um 11:22
Wegzustand nach der FlutHallo, ich möchte den Weg gerne im Juli gehen, bin mir aber ob des Deichbruches bei Fischbeck und der damit verbundenen Überflutungen nun unsicher, ob es Sinn macht. Auch sonst im weiteren Verlauf dürfte in Elbnähe nicht alles beim Alten sein. Können die Organisatoren vielleicht mal eine 'Statusmeldung' dazu hier posten? Lieben Gruß S. Herweg S. Herweg*** Kommentar: Hallo Frau Herweg, wie schon auf der Homepage vermeldet, ist der Weg im nördlichen Teil bis ungefähr Egeln nicht begehbar, ausgenommen das direkte Stadtgebiet von Stendal.Auch im südlichen Abschnitt ab Eisleben müssen Sie mit Einschränkungen rechnen.
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K. Jacob schrieb am 18. Mai 2013 um 17:35
Von Magdeburg nach EislebenAnfang Mai bin ich wieder auf dem St. Jakobusweg gepilgert - 10 Tage sammeln von Glücksmomenten 😉 Auch wenn die Beschilderung teilweise nicht vorhanden war, mein Kartenmaterial dürftig und die Wegbeschreibung (pdf-Datei) nicht immer ganz nachzuvollziehen war, bin ich doch jeden Tag gut an meinem Ziel angekommen. Hier noch ein paar Hinweise zu Unterkünften: Ich habe sehr gut Quartier u.a. im Randauer Predigerwitwenhaus (bei Magdeburg), in der Zimmervermietung Ertl in Eickendorf (Gemeinde Bördeland), bei Gästezimmer Brunner in Ballenstedt und im 'Grünen Röckchen' in Harkerode gefunden. Die Pension in Schwanebeck existiert nicht mehr! Das Planteurhaus in Walbeck ist im Pilgerhandbuch leider sehr versteckt als Herberge angegeben. Schön war auch, das mir aktive und Pilger außer Dienst begegnet sind. Danke allen, die diesen Weg möglich machen! Und denen die ihn gehen, eine gesegnete Zeit! Herzliche Grüße aus Sachsen
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Renate und Jürgen schrieb am 7. Mai 2013 um 18:35
Pilgern ab 60 (3)Vom Frühling war Ende März noch nichts zu sehen, trotzdem rief der Jakobsweg so laut, dass wir die Rucksäcke gepackt haben. Im Herbst 2012 endete der Jakobsweg für uns in Toul in Frankreich. Also ging es von hier weiter. Nachts Temperaturen unter Null und tagsüber nicht viel mehr, was aber mit dem Zwiebelsystem unserer Kleidung gut auszuhalten war. Noch einmal zurück nach Toul. Die Kathedrale war dieses Mal geöffnet. Wenn auch ein wenig sanierungs- bedürftig lohnt sich der Besuch auf jeden Fall. Gleich daneben gibt es das office de tourisme und hier eine sehr nette Angestellte, die ursprünglich aus Deutschland kommt. Sie spricht also gut deutsch und half gerne bei der Organisation von Übernachtungen. Nur bei einer war nichts zu machen. Darauf kommen wir gleich nochmal einmal zurück. Am nächsten Tag lag die Strecke nach Vaucouleurs vor uns. Der OUTDOOR Reiseführer Jakobsweg Trier – Vézelay empfiehlt für die ersten 8 km die Fahrstraßen. Viel schöner dagegen ist die Strecke am Kanal entlang. Die nette Madame aus dem office hatte die auch empfohlen. Dann ging es durch die Natur. Da ist ein Stück dabei, wo es auf einen steilen, ausgefahrenen Weg den Berg hoch geht. Das ist wirklich der Jakobsweg. Für die letzten 7 km bis Vaucouleurs muss man dann aber doch auf der Straße laufen. Vaucouleurs ist bekannt durch Jean d’Arc, die in ganz Frankreich hoch verehrt wird. 24 km von ihrem Heimatort entfernt, bekam sie hier in Vaucouleurs vom Stadtkommandanten ein paar Soldaten mit und begann ihren Kampf gegen die Engländer. Tip: Mademoiselle Natalie im hiesigen office de tourisme spricht gut englisch, was hilfreich sein kann. Die nächste Tagesetappe ging nach Domrémy-la-Pucelle, dem Heimatort von Jean d’Arc und sehr schön an der Meuse (Maas) entlang. Wir sind hier in der Region Lorraine (Lothringen) An diesem Tag haben wir unterwegs in Taillancourt das erste Waschhaus kennengelernt. Das ist ein kleines Gebäude mit einem flachen Wasserbecken und fließendem Wasser aus einem Bach. Der Fußboden aus großen, glatten Natursteinplatten. Oben ein rustikales Dachgebälk mit Dachziegeln. Das Ganze sehr liebevoll erhalten. Hinter Domrémy-la-Pucelle aber warten 47 km Weg bis Joinville auf den Pilger. Zwar kommt nach 26 km der Ort Cirfontaines-en-Ornois auf dieser Strecke, wo es nach dem Reiseführer eine Möglichkeit zur Übernachtung gib. Doch bei dieser Madame Suc hatte sich die nette Angestellte aus Toul die Zähne ausgebissen. „Sie vermiete nur wochenweise“ hieß es. Wir sind dann von Domrémy nach Gondrecourt-le-Chateau gelaufen, was aber einige Mehr-Kilometer bedeutet. 2 km hinter Domrémy dann ein Wasserlauf, vielleicht 5 m breit, 20 cm tief, bei 0°C Lufttemperatur heute Morgen. Keine Brücke, kein Steg. Das stand ja so auch im Reiseführer. Also jetzt 2 km zurück und ein paar weitere Mehr-Kilometer in Kauf nehmen oder Schuhe und Strümpfe aus und die Hosen hochgekrempelt. Die Entscheidung fiel nicht schwer, es waren ja nur 5 Meter und die Füße hatten das kalte Wasser schnell vergessen. In Gondrecourt öffnete eine nette ältere Dame die Tür. Der große Hausflur hinter ihr frisch gebohnert und auf Hochglanz poliert. Sie stellte uns mit französischem Redeschwall zwei Stühle hin. Natürlich haben wir nichts verstanden, aber nach kurzer Überlegung konnte es nur bedeuten, dass wir gleich hier unsere Schuhe ausziehen möchten. Das haben wir gerne gemacht, zumal danach das Zimmer und am anderen Morgen das Frühstück sehr gut waren. Joinville ist dann ein etwas größerer Ort. Hier gibt es einiges zu sehen und man kann gut einkaufen. Dahinter kommt wieder eine sportliche Tagesetappe von 38 km. Das ist zu viel für uns. Wieder mit einigen zusätzlichen Kilometern haben wir zwei Tagesetappen daraus gemacht. Am ersten Tag eine große Strecke an einem Kanal entlang bis Froncles / Vignory zu einem Hotel am Bahnhof. Am zweiten Tag ging es über Vignory, wo es wieder ein schönes Waschhaus gibt, nach Colombey-les-Deux-Eglises. Hier hat übrigens Charles de Gaulle gelebt und auch seine letzte Ruhestätte gefunden. Am nächsten Tag waren nur 13 km zu laufen, dafür erwartet uns ein besonderer Ort - Clairvaux. Das ehemalige Kloster der Zisterzienser ist Mutterkloster vieler weiterer Klöster und wurde durch Bernard von Clairvaux gegründet. Sein Name ist auch eng mit dem Zweiten Kreuzzug ab 1147 verbunden. Am nächsten Tag, auf dem Weg nach Essoyes, hatten wir eine bemerkenswerte Begegnung. An einem Weinberg hielt ein älterer Franzose sein Auto neben uns an. Sofort fragte er uns begeistert nach „unserem Jakobsweg“ aus. Über das ganze Gesicht strahlend fragte er Jürgen „englisch?“ Jürgen: „a little bit“. Daraufhin nahm er unsere Hände, schüttelte sie und wollte sie kaum mehr loslassen. Jürgen trägt einem Hut, den er in Australien gekauft und getragen hat, und er hat uns wohl für Engländer gehalten und nicht, ob wir englisch verstehen. Hier waren wir jetzt übrigens in der Champagne-Ardenne . Nach Les Riceys gestern kamen wir heute in einer netten Jugendherberge in Etourvy an. Ein Angestellter erwartete uns. Wir waren ja angemeldet. Er zeigte uns das Zimmer und dann im Nebengebäude die Küche. Auf dem Tisch standen eine größere und eine kleine Karaffe mit Rotwein, dazu ein paar Baguettes. Im Kühlschrank dann die ganze Palette an Essen, die man sich für ein gutes Abendessen und Frühstück vorstellen kann. Alles drei mal. „Es kommt noch jemand dazu“ Dann gab er uns die Schlüssel und verschwand. Dafür kam Djortsch, wie er sich vorstellte. Er wird sicher Georg oder so ähnlich geschrieben. Ein 61jähriger aus Belgien und er sprach leidlich deutsch. So erfuhren wir, dass er seit dem Tod seiner Frau vor ein paar Jahren den Plan hat, den Jakobsweg zu laufen. In den letzten 23 Tagen waren es schon 650 km und es sollte bis Santiago de Compostela weitergehen. Nur, Georg wollte von Vézelay nach Le Puy laufen, wo jemand auf ihn wartete und dann zusammen nach Saint-Jean-Pied-de-Port und weiter nach Compostela. Wer sich ein wenig mit den Jakobswegen auskennt, der weiß, dass da nochmal fast 200 km dazu kommen. Für uns ging es weiter nach Tonnerre. Beim Mairie, also dem Bürgermeister, gibt es die schönsten Stempel, also erst einmal dorthin. „Bonjour Mademoiselle, je voudrais une tampon, s´il vous plaît“, das Ganze schön langsam, damit sie nicht denkt, dass wir französisch sprechen können. Am nächsten Tag lag der Weg nach Chablis vor uns; auch eine schöne Weingegend. Inzwischen laufen wir in der Region Bourgogne (Burgund). Dann kam der letzte Tag und wir hatten Auxerre erreicht, 50 Kilometer vor Vézelay. Es ging jetzt zurück nach Magdeburg und wir freuen uns schon auf die nächste Tour, noch im Mai dieses Jahres. Viele Grüße von *** Kommentar: danke für diesen interessanten Beitrag!
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Timo, Franz, Ines schrieb am 26. Dezember 2012 um 17:13
PilgerGARTEN'Der Garten gibt uns Kraft zum Weitergehen!', so berichteten es uns Pilgergäste. Um auch allen Anderen diese Kraft zu geben, möchte ich Sie recht herzlich in unseren Garten einladen, damit auch Sie Kraft schöpfen können. Wo: Direkt am Pilgerweg - Naumburg, Ortsteil Großjena
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Kristian schrieb am 6. Dezember 2012 um 6:36
Jakobusweg http://www.chemkrist.deGuten Tag! Ich habe gerade etwas im Internet recherchiert auf uf der Suche nach Informationen zum St. Jakobus Pilgerweg. Dabei bin ich auf Ihre Website aufmerksam geworden. Vielen Dank für die zahlreichen interessanten Informationen. Weiter so! Viele Grüße,
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